
Beides sind Themen, mit denen sich Leute aus der schreibenden Zunft und generell Künstler ziemlich oft konfrontiert sehen. Was schreibe ich, was male ich, was bildhauere ich? Fragen über Fragen.
Weil ich der schreibenden Zunft angehöre, ja, ich male und zeichne auch mäßig, dafür sehr ambitioniert, widme ich mich diesem Bereich.
Motivation
Motivation ist ein großes Problem. Du sitzt vor dem leeren Blatt Papier oder Bildschirm und möchtest eigentlich schreiben – dann fallen dir gefühlte 1000 andere Dinge ein, die du vorher noch dringend erledigen musst. Dann die vernichtenden Gedanken, dass du das nicht kannst, nicht fertig schreibst und überhaupt, dass du schlecht bist bzw. schlecht schreibst. Wenn sich das noch mit einem falsch verstandenen Perfektionismus paart, ist die Motivation natürlich sehr schnell im Keller.
Wie kannst du sie wieder hochholen?
1. Es reicht ein Buchstabe und das Blatt ist nicht mehr leer. Fang einfach an. Es ist egal, wie gut oder schlecht es wird. Was du schreibst, ist nicht in Stein gemeißelt. Du kannst es ändern. Jederzeit. Es ist dein Werk.

2. Hier halte ich mich an mein malerisches Vorbild Bob Ross … Es gibt keine Fehler, nur glückliche Unfälle. Wenn etwas nicht passt, dann mach es passend. Die Arbeit am PC, Laptop etc. hat den entscheidenden Vorteil, dass du jederzeit löschen und speichern und neu laden kannst. Es liegt an dir, ob du dich durch etwaige Fehler, die du machst, herunterziehen lässt. Sieh das Positive daran. Lerne daraus und mache etwas anderes. Die Beschreibung des Baumes ist dir misslungen? Wen interessiert das hinterher noch? Dann beschreibe ihn nicht. Eine Szene klingt hölzern? Die Figuren sind zu oberflächlich? Das passiert jedem! Mach es in kleinen Schritten. Außerdem, Pippi Langstrumpf hat sich darum auch nicht geschert.

3. Du hast Angst, es nicht zu schaffen bzw. zu können? Fang mit kleinen Schritten an. Schreibe eine Kurzgeschichte über ein Thema, das dir liegt, begrenze dich auf 12000 Zeichen, damit bist du schon ganz gut unterwegs. So hast du bereits ein positives Erlebnis und kannst darauf aufbauen, weil du es geschafft hast. Ja! Geschafft! Eine fertige Geschichte. Es ist egal, wie gut sie geworden ist, du musst nicht den Nobelpreis damit gewinnen. Du streichelst erst einmal dein Ego, weil du es geschafft hast. Und weil du eine kurze Geschichte geschafft hast, kannst du auch etwas Längeres schreiben. Du bist gut!
Miss deinen Erfolg bzw. dein Schaffen nicht an anderen. Wir sind Individualisten, jeder schreibt anders, jeder definiert Erfolg anders für sich.

4. Wer will schon perfekt sein? Gibt es Perfektionismus überhaupt? Kunst und damit auch Bücher/Romane/Kurzgeschichten/Gedichte unterliegen dem subjektiven Geschmack. Natürlich gibt es den einen oder anderen Kunstgriff, den kannst du aber lernen. Bücher dazu gibt es haufenweise am Markt, ebenso Workshops und Webinare. Schau dir an und lerne, wenn du denkst, es fehlt noch etwas für deinen persönlichen Perfektionismus. Andererseits ist Perfektion auch nur eine Ansichtssache, was dem einen gut genug erscheint, ist dem anderen schlecht. Ist das Kunst oder kann das weg? Du weißt bestimmt, was ich meine.

Inspiration
Ha! Die kannst du dir überall holen. Zeitungen, Zeitschriften, Bilder, die Natur, Gesprächsfetzen … Beobachte Leute, wie handeln sie, wie reden sie, worüber unterhalten sie sich. Das kann dir jede Menge Ideen liefern.

Was dir auch helfen kann, mach ein Akrostichon. Das ist ganz einfach. Du nimmst dir ein Wort und schreibst dann für jeden Anfangsbuchstaben des Wortes entweder ein Gedicht oder einen Satz. Am Anfang ist das vielleicht noch mühsam, doch mit der Zeit wird dir dazu immer mehr einfallen.
Wieder einmal hatte er sich in der Nudelsuppe seiner schimmligen Gedanken gefangen,
oder hatte er sich nur überfressen. Er wusste es nicht.
Ratlos schaute er an sich hinab. Der Esslatz war ziemlich fettig und fleckig.
Tatenlos schaute er in den leeren Teller. Ein Nachschlag wäre nicht schlecht.
Das muss nicht perfekt sein, nur kreativ. Es ist für dich und deine Inspiration oder auch nur, um deiner Kreativität auf die Sprünge zu helfen.
Und nun, frisch ans Werk!
