Making of „Der letzte Salamander“ – Die Planung

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

Auch das gehört zum Schreibprozess dazu. Wie schreibe ich, wann schreibe ich und natürlich, was schreibe ich? Das sind die kleinen Fragen, die man sich vor Beginn stellen sollte/kann/darf. Es ist ja jedem selbst überlassen, wie er an die Sache herangeht.

Ich bin dieses Mal mit einem festen Schreibplan und dem dazugehörenden Zeitmanagement an die Sache herangegangen.

Zuerst habe ich geschaut, wie viele Wörter ich ca. in einer Stunde in die Tastatur hämmern kann. Die genaue Zahl erspare ich euch jetzt, weil es viele gewesen sind. Nach dieser Zahl habe ich mich gerichtet und einen Durchschnitt errechnet, das war meine tägliche Mindestanzahl an Wörtern. (1500) Das war abends gut machbar und so habe ich es innerhalb von nicht ganz zwei Monaten geschafft, den Roman in der Rohfassung zu beenden.

Natürlich ist das noch nicht alles und ich musste meine Zeit drumherum richtig gut planen, damit ich das auch schaffen kann. Deshalb der Zeitplan. Der beinhaltet auch ein gewisses Maß an Flexibilität, denn die ursprünglich angepeilte Veröffentlichung im Juni 2021 habe ich nicht einhalten können. Es ist auch nicht so tragisch.

So ein Zeitplan ist gut, weil man damit das Lektorat und ggf. Korrektorat gut einplanen kann, schließlich wollen diese Leute auch wissen, wann sie Zeit für das Manuskript haben sollen. Ich habe das mit meiner Lektorin wieder super hinbekommen.

Der Zeitplan hilft auch bei den späteren Dingen, wie dem Marketing bzw. dem Plan der Veröffentlichung und, wie auf dem Bild zu sehen, der Überarbeitung. Auch das will gut geplant sein, um voranzukommen.

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Nachdem das Manuskript so weit fertig ist, geht’s bei Selfpublishern noch einmal richtig an die Arbeit. Das Cover muss her und der Buchsatz gemacht werden. Wer das selbst macht, weiß, dass da noch einiges an Arbeit dazu kommt.

Dafür sollte man auch ausreichend Zeit einplanen. Lieber ein paar Tage mehr einrechnen, damit auch Unvorhergesehenes einen Raum bekommt und man selbst nicht in Stress verfällt.

Zur Veröffentlichung und über das Marketing (ich bin darin überhaupt keine Expertin) werde ich ein anderes Mal genauer berichten.

Zum Schreibplan gehört auch die Frage: Plotte ich oder schreibe ich frei Schnauze?

Ich mache eine Mischung aus beidem, wobei ich nur grob die Rahmengeschichte plotte und die Welt skizzenhaft erstellt habe. Alles andere geschieht, wenn ich schon mitten im Geschehen bin.

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Einen Moment, was ist ein Plot und wie geht plotten?

Der Begriff Plot lässt sich gar nicht so einfach erklären, denn es gibt verschiedene Erklärungsansätze. Auf jeden Fall beschreibt er immer die Handlung.

Es ist die Abfolge der Ereignisse auf einer Art Zeitstrang.

Beispiel anhand eines Krimis, ich will euch ja nicht den Plot meines Romans verraten:

Erst stirbt Leo, dann Karo, Vinzent ist verletzt, dann ermittelt die Polizei gegen Vinzent und am Ende stirbt auch Vinzent.

Leo wird ermordet in seiner Wohnung aufgefunden. Tage später findet man auch seine Freundin Karo tot auf einem abgelegenen Parkplatz. Der Mitbewohner der beiden, Vinzent, liegt schwerverletzt in einem Krankenhaus. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang und ermittelt gegen ihn. Doch dann stirbt auch Vinzent und kann ihnen nichts mehr sagen.

Narratives Schema. Auch das ist linear, aber es lässt bereits mehr Möglichkeiten zu.

Ich nehme wieder das obige Szenario.

Ein Mord geschieht – die Polizei wird eingeschaltet – ein zweiter Mord versetzt alle in Angst und Schrecken – ein versuchter Mord oder der Mörder liegt im Krankenhaus (das soll man noch nicht wissen) – Polizei ermittelt gegen ihn – der Verletzte stirbt.

Das Wichtigste zum Plot in der Übersicht

Als Plot wird grundsätzlich die Handlungsstruktur eines erzählenden Textes bezeichnet.

3 Bedeutungsansätze zur Erklärung:

1. Als Gegenstück zur Story meint Plot die Wiedergabe der Ereignisse einer Erzählung, wobei diese durch Ursachen miteinander verbunden sind.

2. In diesem Fall bezeichnet Plot ein von der Gesamtheit der erzählten Ereignisse abgezogenes Erzählschema. Jedoch sind die Begriffe Erzählschema oder narratives Schema treffender.

3. Plot beschreibt die Form der narrativen Vermittlung und ist mit dem Discours verwandt, also der künstlerischen Gestaltung eines Textes (Erzähltempo, Zeitsprünge etc.)

Das hört sich alles etwas sehr wissenschaftlich an und ich gebe es zu, die Erklärung habe ich von hier: https://wortwuchs.net/plot/

Um es einfacher zu sagen, es gibt so Vieles, das sich Plot nennt, dass man fast schon in einem Plotloch versinken kann. Nein, im Ernst. Manchmal ist es sinnvoll, sich Gedanken zu machen, in welche Richtung die Geschichte laufen soll. Gerade bei Krimis, Thrillern und anderen Genres, bei denen es auf eine gewisse Spannung und Überraschungselemente ankommt.

Frei Schnauze zu schreiben, lohnt sich wirklich nur dann, wenn man sich richtig treiben lassen möchte und schaut, was mit den Figuren geschieht. Doch auch hier gilt: Die Figurenentwicklung gehört zur Geschichte dazu, denn sie generieren die Handlung – und die Handlung ist der Plot.

In diesem Sinne plotten wir alle mehr oder weniger und wir können uns in Zukunft die Frage danach sparen 😉

Ich werfe euch hier noch ein paar Links zu, die ihr vielleicht schon kennt, aber nichts destotrotz interessant sind und das alles etwas genauer erklären, für diejenigen, die sich intensiver damit beschäftigen wollen. Wobei ich ja der Meinung bin, zu viel Theorie tötet die Kreativität. Viel Spaß beim Stöbern.

https://www.rossipotti.de/inhalt/literaturlexikon/sachbegriffe/plot.html

Ihr seht schon, dass ich mich nicht zu sehr mit den verschiedenen Strukturen aufgehalten, sondern rein die Definition des Begriffs angeschaut habe. Methoden der Geschichtenstrukturierung und Planung gibt es so viele, wie es Schriftsteller und Schriftstellerinnen gibt. Richtig oder falsch sehe ich in dieser Hinsicht nicht – alles ist erlaubt, das zum Ziel führt: Die Leserschar zu unterhalten.

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