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Über ysardsson

Schriftsteller, weiblich, ...

Ich wollte eigentlich

den Beitrag hierher rebloggen, aber irgendwie bin ich immer auf meinen Blog für pflegende Angehörige gekommen.

Deshalb verlinke ich den Beitrag einfach hier noch einmal

Und wer jetzt Appetit auf den Roman bekommen hat, da gibt es ihn: https://www.amazon.de/Wurzeln-Vergangenheit-Science-Fiction-Roman/dp/3991392674/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=MLURU6HH8ZI8&keywords=ysardsson&qid=1673698353&sprefix=ysardsson%2Caps%2C180&sr=8-3 und natürlich überall, wo es Bücher gibt zu bestellen.

So, das war es, ich stürze mich wieder in mein neues Projekt, über das ich bald etwas mehr erzählen werde.

Mein Schreibjahr 2022

Bild mit Canva erstellt

Das Jahr 2022 geht zu Ende und was macht man da, man zieht gegen Ende ein Resümee. Das mache ich jetzt.

Erst dachte ich, ich hätte gar nicht so viel gemacht, weil es sich wie nebenher ergeben hat. Alles flutschte dahin, bis zum Herbst, dann änderte sich das ein wenig.

Doch fangen wir am Anfang an.

Im Jänner habe ich meinen YouTube-Kanal „Der Pottkatz“ angelegt, der mittlerweile 20 Follower hat, was mich riesig freut, fast noch mehr freut mich die Anzahl der Aufrufe. Für mich ist das ein weiteres Standbein meiner Social-media-Präsenz und meine Bücher auch einem anderen Publikum zu zeigen.

Das ganze Jahr über habe ich Kurzgeschichten für verschiedene Ausschreibungen geschrieben. Drei davon haben es geschafft.

Die Erste war „2090 – Luisas Weg“ für die Ausgabe „austropie“ des Literaturmagazins Litrobona.

Die Zweite wurde von Anne Polifka und Jennifer Schuhmann für die Anthologie „Rituale“ und trägt den Titel „Fehlende Anrufung“.

Dann wurde noch eine Geschichte von Litrobona aufgenommen, dieses Mal für die Ausgabe „gustiÖs“ mit dem Titel „Kindheits-Essen“.

Ich freue mich sehr darüber und bin stolz darauf.

Es gibt auch eine Spendenanthologie, die ich auf den Weg gebracht habe. Ein Büchlein voller Haikus von ganz lieben Autoren, die geholfen haben, das Buch auf den Weg zu bringen. Danke an euch für die Mithilfe und eure tollen Haikus. „17 Silben voller Hoffnung ist ein kleines, feines Büchlein, dessen Verkaufserlös direkt und ohne Umweg an den Verein „Allianz für Kinder“ geht. Auch darüber bin ich sehr stolz.

Dann habe ich noch einen Roman geschrieben und veröffentlicht. Ja! Das ist immer ein richtiges Highlight. „Wurzeln der Vergangenheit“ ist ein Sci-Fi-Roman, der sich kritisch mit dem Klimawandel und der Wirtschaft auseinandersetzt, aber auch unterhält. Spannung fehlt natürlich auch nicht, die gehört einfach dazu, trotzdem gibt es keine wirklichen Kampfszenen, aber ein wenig Krimi kommt auch vor und ein überaus genervter und sehr angespannter Raumschiffkapitän. Liebe wird man vergebens suchen, dafür gibt es jede Menge Charakterentwicklung.

Für einen weiteren Roman habe ich wie blöde recherchiert und sehr, sehr viel über das Spätmittelalter gelernt, auch über meine Heimat. Ich freue mich richtig darauf, den Roman fertig zu machen. Erst dachte ich, ich reiche den bei verschiedenen Verlagen ein, habe mich dann dagegen entschieden, da ich die gängigen Klischees des Mittelalters nicht bediene und es auch nicht möchte. Kein Mittelalterfilter, keine schurkischen Kleriker, keine verfolgten Hebammen … dafür jede Menge Politik, ein wenig Herzschmerz und noch mehr Politik und Wirtschaftsinteressen – und Angst darf in dieser Konstellation auch nicht vergessen werden. Nur wovor man Angst hat, werde ich nicht verraten.

Eine weitere Kurzgeschichte „Kreuzfahrt mit dem Weihnachtsmann“ habe ich im Dezember bei Amazon als E-Book veröffentlicht. Es ist ein Versuch gewesen, den meine Lektorin als gelungen ansieht. Es geht um Freundschaft, Weihnachten, Familie und „Anderssein“, wie sich zum Beispiel meine Generation (Hust murmelmurmel Plus) fühlt oder eher fühlen könnte, wenn sie nicht der Norm entspricht. Es gibt wieder keine Liebe, denn das hätte mit dem Anderssein nicht funktioniert.

Nicht zu vergessen, seit Oktober dieses Jahres gibt es auch einen Newsletter, den ich Holonews nenne. Da erfahrt ihr in gewissen Abständen, was sich so tut bei mir und seid die ersten, die Neuigkeiten mitbekommen. Wer noch mag, kann sich gern dafür über meine Website anmelden, das geht ganz einfach und kostet nichts. Einige Mutige haben sich ja bereits angemeldet, um alles rund um mein Schreiben zu erfahren.

So cool und positiv sich das jetzt auch anhört, es lief nicht alles so glatt. Leider lassen Rezensionen zu „Wurzeln der Vergangenheit“ auf sich warten, das fördert natürlich nicht gerade den Verkauf. Selbst dann, wenn die Leser Rezensionen nicht wirklich lesen, schauen sie doch auf die Sternebewertungen. Wenn dann nichts da ist und das Buch bereits einige Monate auf dem Markt ist, dann überlegt man sich doch, ob das so gut ist, Geld dafür auszugeben. Kann ich nachvollziehen.

Trotzdem ist es irgendwo ärgerlich, wenn ihr versteht, was ich meine. Vielleicht ändert sich das auch bald und weitere Rezensionen trudeln ein und kurbeln so den Verkauf etwas an.

Aber das soll ja nicht die einzige Marketingschiene sein, auf der ich fahre. Regionale Zeitungen berichteten über „Wurzeln der Vergangenheit“, woraufhin sich eine österreichische Talkshow bei mir gemeldet hat. Näheres erzähle ich euch aber erst, wenn ich mehr weiß und es Termine gibt. Daneben habe ich wie irre Flyer verteilt und war auch in höheren Schulen, um dort meine Bücher vorzustellen.

Das war es vorerst damit und ich beende meine Rückschau mit einer Vorschau … die gibt es dann im Jänner, dann schon im neuen Gewand. Lasst euch überraschen. Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Bild mit Canva erstellt

Einen wunderschönen 4. Adventsonntag

Einen wunderschönen 4. Adventsonntag und mit ihm kommt ein weihnachtliches Gedicht. Viel Freude damit und macht euch einen schönen Tag.

Im Weihnachtsrausch

Alles ist beleuchtet, die Dunkelheit erhellt
vom Lichtersmog, kein Glöckchen schellt,
dafür dröhnt „Last Christmas“ aus den Boxen,
während dich Rabatte vorwärts locken.

Weihnachtlich glänzt nicht der Wald,
das Christkind kommt auch nicht bald,
es ist der Weihnachtsmann mit vielen Gaben,
im Coca-Cola-Truck, dein Geld hilft ihm beim Tragen.

Weihnachtlich glänzt nicht der Wald,
dem Christkind wird schauderhaft kalt,
Von der Werbung in den Irrsinn getrieben,
so sind dir am Ende nur Schulden geblieben.

Alles im Stress, keine friedliche Ruh‘,
nicht mal der Nikolo gab sie in den Schuh,
stattdessen gabs Schoko und Toys von R Us,
um neun Euro neunzig, du zahlst diesen Spaß.

Dann ist er vorbei, der wallende Rausch,
die Tanne verdorrt, geholt und wiederverwertet,
so wie Tausend Geschenke, die landen zum Tausch.
Den Sinn dieser Weihnacht hat niemand retweetet.

(c) Herta Krondorfer 2018

Ich wünsche euch noch ein wunderschönes Weihnachtsfest, ohne Stress und vielleicht sogar ohne zu viel des Kommerzes, der einem allerorts trotz starker Teuerung um die Ohren weht oder gar ins Gesicht schlägt. Man kann ja kaum aus.

In den nächsten Tagen kommt hier noch ein Jahresrückblick. Wer wissen möchte, was ich im kommenden Jahr vorhabe, dem rate ich, meine Holonews zu abonnieren, denn in den Jänner-News werde ich darüber berichten.

Einen schönen 3. Adventsonntag

glass of milk near open book
Photo by Ylanite Koppens on Pexels.com

Einen schönen und besinnlichen 3. Adventsonntag wünsche ich euch, heute mit einem Gedicht, das sich um Wünsche und unerfüllte Sehnsüchte dreht. Ich hoffe, ihr habt Spaß daran und genießt den Tag.

Große Wünsche

Ich möchte meine Sehnsucht malen
mit schönen Worten auf Papier,
nicht nur für alte Lasten zahlen,
das Leben leben jetzt und hier.

Mich drücken viele Sorgen nieder,
das hätt‘ ich früher nicht gedacht,
da war ich jünger und sang viele Lieder,
hab Nächte durchgetanzt und nur gelacht.

Das Leben war mein breiter, klarer Pfad.
Verluste haben dann mein Haupt ergraut,
mein Herz gebrochen, eng ist nun der Grat,
auf dem ich geh, Eis liegt auf meiner Haut.

Doch ich möchte meine Sehnsucht malen,
mit schönen Worten auf Papier,
von vergang’nen Heldentaten prahlen,
für diese Eine sein … der eine Kavalier.

Malen möchte ich die Liebesworte,
zeichnen eine schöne Welt,
betreten durch die zauberhafte Pforte,
ein Haus von Fröhlichkeit erhellt.

(c) Herta Krondorfer

Einen schönen 2. Adventsonntag

glass of milk near open book
Photo by Ylanite Koppens on Pexels.com

Hier habe ich eine weitere Kurzgeschichte, dieses Mal eine Satire und ich hoffe, es fühlt sich niemand angestoßen davon, der Charakter in der Geschichte ist einfach ein … na, ihr werdet es selbst lesen.

Es gibt allerdings noch eine Erklärung für diese Geschichte. Jedes Jahr im Advent, werden die Haushalte mit Spendenbriefen zu gemailt, dass es beinahe schon an Spam grenzt. Den Rest des Jahres ist von den wenigsten Organisationen/manchmal sind es auch Privatpersonen, etwas zu hören. Da können doch schon mal so ein paar Zweifel über die Wahrhaftigkeit dieser Organisationen/Personen aufkommen, oder nicht?

Bildet euch selbst eine Meinung.

Charity – Wir sind so gut

[Erklärung zu den Umständen: Jetzt ist es wieder so weit und die Zeit des Wohlgefallens, der Wohltuerei und des Anbiederns nähert sich und es sind keine Wahlen … nein, es weihnachtet. Überall tönt es aus den Lautsprechern … „Merry X-Mas“ … nur Narren versuchen sich diesem Unsinn zu entziehen und dem Wohltätigkeitswahn ein Schnippchen zu schlagen.]

Hallo Nachbar, na wie geht’s uns denn so? Haben wir schon die neuen Räder am Fahrzeug ausprobiert? Funktionieren sie gut? Na toll, da hat unsere Spende vom Vorjahr doch was gebracht. Ja, wissen Sie, wir spenden gerne. Wir sind gute Menschen, wir helfen einander. Ja, mehr noch, wir sorgen füreinander. Wir sind gute Menschen. Natürlich sind wir das. Ich kann das nur bekräftigen. Wir sind so gut, dass wir uns bereits Gutmenschen nennen können, und zwar im wahrsten Sinn des Wortes gut.

Ich gehöre dazu, bin ein Spender … aber nur, Sie wissen schon, zu dieser ganz bestimmten Zeit, wenn ich daran erinnert werde. Es gehört sich doch, etwas für die Randgruppen zu tun, die Benachteiligten, ja genau, Sie sind gemeint. Sie sind doch benachteiligt? Was? Sie gehören keiner dieser Gruppierungen an? Aber Sie …?

Ich wende mich lieber von meinem Gegenüber ab, das wird jetzt stressig. Es wäre vielleicht ganz klug, wenn ich erst wieder im Büro einen Teil meines Gehirns einschalte, wenn überhaupt. Das war entnervend. Aber das Vis-a-vis ist hartnäckig und bringt mich dazu, weiterzureden.

Gestern haben sie doch im ORF gesagt, alle Personen aus bestimmten Randgruppen brauchen unsere Hilfe und sie haben fürstlich aufgezählt, dass mich beinahe schon der Neid gefressen hätte, ehrlich. Aber so bin ich nun mal, ich bin nicht neidisch und hab dort angerufen. Sogar mit einem Promi hab ich geredet, der hat dann prompt meine Kontonummer und die Summe aufgeschrieben, die sie mir dann vom Konto abziehen. Na ja, ich wollte nicht kleinlich sein und hab die Hälfte des Weihnachtsgeldes hergegeben. Der war vielleicht baff, ich hab’s im Fernsehen beobachtet, ja, der hat schier den Kopf geschüttelt über meine Großzügigkeit. Es stimmt, ich bin ein guter Mensch, ehrlich.

Nächsten Freitag ist wieder so eine Charity-Veranstaltung. Bei uns ums Eck, beim Porschehändler trifft sich der Kiwanis-Club und dann darf zugunsten der notleidenden Kinder gesoffen werden. Na, das hat doch was. Das hat Substanz, ist erdig und bringt die Menschen näher zueinander und mich vielleicht sogar auf die vollbusige Nachbarin. Ja, ich bin ein guter Mensch.

Ups, die Vollbusige Blonde ist dem Rollifahrer seine Frau, na ist ja egal, er kann sie eh nicht mehr bespringen.

In einer Woche dann, am Mariä Himmelfahrtstag, da steigt dann die nächste Party. Bei uns in der Straße nämlich. Wir veranstalten ja auch immer etwas zugunsten, Sie wissen eh schon. Aber was wir uns ausgedacht haben, das will ich eigentlich noch nicht verraten.

Wissen Sie, weil Sie so ein guter Zuhörer sind, warum sollte ich es Ihnen nicht verraten. Wir machen ein Pantomimenkrippenspiel, ja mit taubstummen Schauspielern und Rollstuhl fahrenden Kindern, das ist doch echt, nicht wahr? Da nehmen wir sicher sehr viel Spenden ein, die wir dann steuerlich absetzen können und einen Teil davon werden wir sicher auch an eine caritative Einrichtung übergeben, aber zuerst muss unser Verein zur Erhaltung der ländlichen Idylle gefördert werden.

Wissen Sie, ich muss gleich weiter, Sie brauchen nicht auf die Uhr zu blicken, wissen Sie, ich und meine Freunde sind gute Menschen, ehrliche, wir haben es nicht auf die Spenden der dum … äh, der hilfsbereiten Nachbarn abgesehen, abgesehen von den Nachbarn in Not, von denen sowieso immer jemand in Not zu geraten scheint. Tschuldigung, jetzt habe ich den Faden verloren. Also, was ich sagen wollte, spenden auch Sie, denn nach Weihnachten ist es zu spät, da sieht es keiner mehr, außer Sie posten es auf Instagram und verwenden die richtigen Hashtags.

Spenden macht Sinn, wenn man Sie dabei sieht … also, machen Sie sich das zur Maxime und proben Sie den Weihnachtsmann, aber ohne Kostüm.

Charity, Wohltätigkeit … ja, das ergibt Sinn und erst die ganzen Lichterketten und die viele kitschige Dekoration. Gott im Himmel wird uns für das viele Licht danken, denn so kann er uns beim Helfen besser beobachten.

Vielleicht sollte ich jetzt doch gehen, bevor ich hier noch Wurzeln schlage und ich die vollbusige Sekretärin vom Chef verpasse, wie sie sich um die Morgenpost kümmert. Warum zum Kuckuck grinst dieser Rollstuhlspasti so dämlich? Arrogantes Arschloch. Von mir kriegt der keine Spende mehr.

Einen wunderschönen 2. Adventsonntag.

Helfen ist schon gut, wer helfen kann, der sollte es auch machen. In diesem Sinne wünsche ich allen noch eine schöne Adventzeit und besinnliche Weihnachten.

photo of angel figurine near christmas ball
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Schönen 1. Adventsonntag

red pillar candle lightened up
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Einen wunderschönen 1. Adventsonntag, wünsche ich euch allen. Ich habe heute für euch eine uralte Kurzgeschichte von mir. Viel Spaß damit. Bis Weihnachten werde ich euch jeden Sonntag mit einer Geschichte beglücken und euch hoffentlich eine kleine Freude damit machen. Weihnachtlich sind sie leider nicht wirklich.

Der Reisende

Geschichte durch den Fadenzähler zu betrachten, ist eine eigenartige Vorgehensweise. Doch für Silvio Rosenquarz war es das normalste der Welt. Er landete mit seinem an Messing erinnernden Zeitfaltungswürfel in einer historischen Umgebung, entnahm ihr Zeit-, Luft-, Gesteins-, Erd- und Menschenproben. Damit kehrte er normalerweise in sein Labor zurück und begann seine Untersuchungen unter dem Mikroskop. Er zählte die Zeit der Zeitproben und untersuchte alles genauestens. Silvio war ein penibler Forscher, der keine Fehler duldete.

Doch diesmal war es etwas anders.

Wieder einmal hatte er die Maschine gestartet, alle Vorbereitungen waren getroffen. Er hatte das schon so oft gemacht und immer hatte alles wie am Schnürchen funktioniert. Nur diesmal war ihm seine eigene Ungeduld in die Quere gekommen. Er hatte den Zylinder mit den Rückflugdaten neben der Einstiegsluke im Abflugbereich liegen gelassen. Das wurde ihm erst bewusst, als er seine Assistentin hektisch damit wedeln sah. Noch bevor er reagieren konnte, war er in der Zeit zurückgesprungen und er bemerkte eine weitere fehlende Nebensächlichkeit, die sich auf den folgenden Verlauf der Reise verheerend auswirken konnte. Silvio rümpfte die Nase und schimpfte vor sich hin, während er versuchte, die Maschine auf Kurs zu halten und wenigstens in der richtigen Zeit zu landen.

„Dreimal verfluchte Michaelis!“, brüllte er, als er schließlich das ganze Ausmaß der Miesere erkannte. „Wenigstens hat sie so viel Verstand bewiesen und die Zielkoordinaten richtig eingegeben.“

Mehrere Bauern standen mit offenen Mündern um den in allen Farben schillernden Würfel. Es kam ihnen vor, als wäre Marduk persönlich erschienen. Suchend und ängstlich blickten sie sich um, denn der Gott zeigte sich nie ohne seinen Drachen. Da tat sich eine Tür auf, Rauch drang heraus und sie hörten jemanden mit fremder Zunge brüllen.

Sie sahen eine große, schmale Gestalt in glänzender Hülle. Das Wesen schien aus Silber zu bestehen, war von Kopf bis Fuß damit bedeckt. Nur das Gesicht und die Hände waren frei. Vor Schreck warfen sich die Bauern zu Boden und bedeckten ihre Köpfe mit den Händen. Marduk war dem Drachen entstiegen!

„Verdammter Scheißdreck“, fluchte Silvio, gab der Maschine einen abschließenden Tritt und stapfte an den Leuten vorbei. „Das Ding wieder einigermaßen flugtauglich zu machen, wird ein ganzes Leben dauern, da kann ich die Geschichte auch gleich vor Ort studieren.“

Er beschattete die Augen mit der Hand und betrachtete das Land. Es war grün und in der Ferne konnte er die Flüsse als schimmernde Bänder erkennen, die das Land so fruchtbar machten. Etwas weiter hinten erstreckte sich eine Bergkette.

„Nun denn“, sagte er sich, klatschte aufmunternd in die Hände und schritt auf das Dorf zu, dessen Bewohner er in Angst und Schrecken versetzt hatte.

Diese Geschichte ist aufgrund einer Challenge entstanden. Es wurden Wörter vorgegeben, darunter der Fadenzähler, daraus mussten wir eine sinnvolle Geschichte schreiben.

Ich wünsche euch eine schöne Adventzeit, bis zum 2. Adventsonntag.

DKZV und andere Geldvernichter

Heute ist das Thema wieder einmal ein etwas ernsteres, das einen im schlimmsten Fall in den finanziellen Ruin treiben kann.

Bild mit Canva erstellt

Genau, es geht um Druckkostenzuschussverlage, oder auch Selbstkostenverlag oder Pseudoverlag, neuerdings auch Dienstleistungsverlag, Serviceverlag und Privatverlag. Sie werben meistens unter dem Slogan „Verlag sucht Autoren“ – dann schon mal die Finger weg, denn das wird teuer.

Es kostet euch viel Geld und als Gegenleistung gibt es so gut wie nichts. Druckkostenzuschussverlage kommen seriös daher, doch sobald man auf deren Website etwas genauer schaut, findet man erste Anzeichen und der innere Jugendliche müsste entweder in den Gommemode verfallen oder Sus rufen, bis der Arzt kommt. Wenn davon geschrieben wird, wie schnell mit einer Antwort gerechnet werden kann oder das Manuskript erst gar nicht eingesendet werden muss, müssen die Alarmglocken schrillen. Zweifel sollten auch aufkommen, wenn es überhaupt kein erkennbares Programm gibt, man ein Beratungsgespräch mehr oder weniger aufgedrängt bekommt oder man einen Hinweis zur Angebotserstellung findet.

Manche dieser Verlage wirken auf den ersten Blick wie bekannte Großverlage, sie haben ein breites Angebot und bedienen so gut wie jedes Genre. Um besonders seriös herüberzukommen, verwenden viele das Wort Literatur in irgendeiner Form im Namen oder in der Website-Adresse.

Passt auf, wenn ein Verlag junge Autoren sucht oder Neuautoren und sich als seriös bezeichnet.

In der Regel suchen Verlage nicht nach Autoren, sie bekommen mehr als genug Zusendungen, weshalb es oft Sperren für neue Manuskripteinsendungen gibt.

Manche dieser Pseudoverlage veranstalten auch Kurzgeschichtenwettbewerbe. Da kann man mitmachen, sofern man eine Schutzgebühr zahlt. Die zahlt man in jedem Fall, ob man dann in die Anthologie aufgenommen wird oder nicht. Bei Wettbewerben ist nichts zu bezahlen, schließlich bekommt man in den wenigsten Fällen auch Geld dafür.

Natürlich bekommt man schnell einen Vertrag bei diesen Verlagen. Das geht so ruck zuck, dass man mit dem Schreiben nicht hinterherkommt. Dafür leidet dann oftmals die Qualität des Korrektorats und des Lektorats, sofern überhaupt eines gemacht wird. Das zu kontrollieren, ist manchmal recht schwer bis unmöglich.

Wenn Kosten auftauchen, solltet ihr auf jeden Fall schon vorsichtig sein. Ein Verlag verlangt kein Geld für die Veröffentlichung eures Buches. Ihr bekommt Geld vom Verlag für eure verkauften Bücher.

photography of book page
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Da kommen wir zum nächsten schwierigen Punkt.

Das Geld und der Vertrag, das betrifft jeden Verlag:

  • Nehmt euch Zeit, ihn genau zu lesen. Im Zweifel fragt einen Rechtsanwalt. Seid also nicht gleich zu euphorisch
  • Lasst euch nicht zu einer Unterschrift drängen.
  • Passt auf, wie oft abgerechnet wird und ab wann die erste Auszahlung erfolgt. Wenn die Auszahlung erst ab einer gewissen verkauften Stückzahl erfolgt, kann es mitunter nie zu einer Auszahlung kommen, denn die Stückzahlen sind oft sehr hoch gelegt.
  • Achtet darauf, von welchem Betrag sich eure Einnahmen errechnen. Nettoverlagspreis anstatt vom Nettoverkaufspreis für Taschenbücher sind schon ein großer Unterschied.
  • Versteckte Kosten können überall lauern. Warum solltet ihr für eine Leistung wie ein Lektorat oder ein Cover extra bezahlen?
  • In manchen Verträgen nimmt sich der Verlag zu viele Rechte heraus. Achtet besonders auf die Punkte, die ihr selbst in der Hand behalten wollt.
  • Intransparente Abrechnung und wenig Geld.

DSFopedia erklärt das so:

Fall 1: es wird Lektorat + Marketing + Verkauf + Druckerei kostenfrei angeboten, dann ist es ein Verlag (egal ob das ein Einmann-Betrieb ist oder einhundert Leute daran arbeiten, ein E-Book, Paperback oder Hardcover ist)

1 a: es wird Vorschuss geleistet und der Autor wird am Erlös beteiligt, meistens ab den Punkt, wenn der Erlös der verkauften Bücher den Vorschuss übersteigt. Das ist das typische Großverlagsmodell.

1 b: es wird kein Vorschuss geleistet, der Autor wird am Erlös beteiligt. Fall 1b findet sich oft im Kleinverlagsbereich.

Fall 2: es wird nur das Drucken des Buches, eventuell mit Covergestaltung angeboten, dann handelt es sich um einen Dienstleister (egal, ob ich Lektorat und Mini-Marketing dazu kaufen kann, denn dann sind Lektorat, Marketing und Verkauf in Eigenleistung zu erbringen). Die Preise fürs Drucken sind reell. Der Autor erhält keinen Vorschuss. Da er das Buch selbst vertreibt, bekommt er den gesamten Erlös minus der Druck- und eventuell Lagerkosten.

Fall 3: Es wird unverhältnismäßig viel Geld für die Dienstleistung Drucken verlangt = Unfairer DKZV. Der Autor wird kein Geld verdienen.

Bild mit Canva selbst erstellt

Tantiemen, da gibt es verschiedene Abrechnungsmodelle.

Zusätzlich zum Garantiehonorar erhält der Autor Tantiemen auf Basis der verkauften Exemplare. Dafür sollte man vorher über einige Begriffe informiert sein, um später kein schlimmes Erwachen zu erleben.

Nettoladenpreis/Nettoverkaufspreis

Nettoladenpreis/Nettoverkaufspreis = Ladenverkaufspreis – USt

Beim Nettoladenpreis handelt es sich um Ladenverkaufspreis abzüglich der Mehrwertsteuer. Beispiel: ein Taschenbuch kostet im Laden 11,99 €, so ist dessen Nettoladenpreis 11,22 €   Tantiemen sollten sich nur auf den Nettoladenpreis beziehen, d.h. der Autor bekommt zum Beispiel 10% von 11,22 €.

Nettoverlagserlös

Nettoverlagserlös = Ladenverkaufspreis – 7% USt – Rabatte – Handelskosten

Beim Nettoverlagserlös kann der Verlag auch Rabatte und eventuell besondere Vertriebskosten abrechnen, der Autor erhält dann zum Beispiel nur 10% von 8 €.

Verlagsabgabepreis

Verlagsabgabepreis = Ladenverkaufspreis – 7% USt – Händlerrabatte

Wie der Nettoverlagserlös ist der Verlagsabgabepreis von den individuellen Rabatten der Händler abhängig und daher für den Autor schlecht kalkulierbar.

USt Umsatzsteuer (7% Print, 19% E-Book) in Deutschland.

Handelskosten = Handlungskosten, das sind alle Kosten, die das Unternehmen benötigt, wie z.B.: Ladenmiete, Gehälter. Diese Kosten können durchaus an die 40% betragen.

Achtet darauf, was in eurem Vertrag steht.

Das sind so die wichtigsten Punkte, auf die man achten sollte, wenn man die Entscheidung für eines der Veröffentlichungsmodelle trifft.

Bei Agenturen schaut es wieder anders aus, aber damit habe ich leider wenig Erfahrung. Hier müsst ihr aber auch mit Abstrichen bei der Bezahlung rechnen, denn die Agentur behält sich einen gewissen Prozentsatz als Honorar ein.

Fazit:

  • Achtet darauf, wie schnell ihr ein Manuskript zurückbekommt. Je schneller das geht, desto genauer solltet ihr beim Vertrag schauen.
  • Lest euch die Websites der Verlage genau durch. Die erscheinen meistens bei der Verlagssuche über Suchmaschinen zuerst, denn die schalten Werbung.
  • Fallt nicht auf Aussagen wie seriöser Verlag sucht Jungautoren. Das ist meistens mit sehr vielen Kosten verbunden und ihr sitzt am Ende da und habt so gut wie nichts.
  • Schaut euch genau an, wie abgerechnet wird und was ihr selbst an Leistung erbringen müsst, besonders wichtig ist das bei Kleinverlagen.
  • Gratis heißt nicht immer gratis.
  • Lasst euch im Zweifel von einem Rechtsanwalt beraten.

Hier könnt ihr noch in das dazu passende YouTube-Video reinhören.

Viel Glück bei der Verlagssuche und viel Spaß beim Schreiben

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Wieviel Recherche braucht ein Roman?

Weil es bei mir gerade wieder einmal aktuell ist, schneide ich dieses Thema an. Dazu gibt es auch ein YouTube Video, das ich euch noch verlinken werde.

Wieviel Recherche braucht ein Roman?

Das hängt in erster Linie vom Genre und dem eigenen Vorwissen ab. Schreibt man jetzt eine Romance, die in der heutigen Zeit spielt, muss man vielleicht gar nichts oder nur sehr wenig recherchieren. Doch sobald hier einige Besonderheiten innerhalb der Geschichte (Berufe, Gegenden oder persönliche Dinge, wie Einschränkungen, Herkunftsländer, etc.) dazukommen, wird es wieder wichtig, nachzufragen.

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Ich möchte euch etwas über historische Recherche erzählen, denn da muss man schon etwas tiefer graben und je weiter man in der Geschichte zurückgeht, desto schwieriger wird es, Informationen zu bekommen.

Zu verschiedenen Themen gibt es Fachliteratur, die kann man nutzen. Nur muss man da bereits halbwegs genau wissen, wonach man sucht.

Ein Anruf bei (Landes-, Staats-)Archiven kann sich immer lohnen, im schlechtesten Fall bekommen man eine Literaturliste. Aber auch hier sollte man schon in etwa wissen, was genau man braucht, damit sich die Mitarbeiter in den Archiven leichter tun.

Kontakte zu Pfarrämter, Klöstern, Stiftsbibliotheken bzw. Archiven sind ebenso lohnenswert. Auch hier werden oft relevante Daten aufbewahrt.

Nicht zu vergessen, das Internet. Wikipedia bietet zahlreiche Daten und hier kann man erste Hinweise finden. Diverse Suchmaschinen spucken auch relevante Daten aus und sogar auf YouTube finden sich hilfreiche Videos.

Eine gute Quelle sind auch Historiker und Alltagshistoriker. Universitäten und Museen können da bestimmt mit Fachpersonal aushelfen.

Zeitungsarchive bieten auch Material, sofern es noch vorhanden ist.

Sofern es geht, bieten Originalschauplätze immer wieder gute Ansatzpunkte für eine gewisse Recherche, wenn man im Hinterkopf behält, dass jede Straße vor etlichen Jahren anders ausgesehen hat. Es reicht schon, wenn man zehn Jahre zurückgeht, um eine Veränderung zu bemerken.

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Museumsbesuche lohnen sich auch fast immer. Doch auch hier sollte man aufpassen, wenn man z. B. Rüstzeug anschaut, dass das dann auch aus der Zeit stammt und nicht später zu Repräsentationszwecken vom jeweiligen Herrscher in Auftrag gegeben worden ist. Gerade im ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhundert war es Mode, sich als Ritter zu präsentieren. Das beste Beispiel bietet hier Kaiser Maximilian I, der letzte Ritter, wie er sich selbst nannte.

Bei allen im Internet gefundenen Daten, Bildern und Videos lohnt es sich, das Ergebnis noch einmal zu prüfen, denn nicht alles, was so in den Weiten des Webs herumschwirrt, ist auch richtig.

Sich allein auf Wikipedia zu verlassen, halte ich bei historischen Romanen für zu wenig.

Für jeden historischen Roman ist es wichtig, etwas über das Alltagsleben in der Zeit herauszufinden. Bei berühmten Persönlichkeiten ist es einfacher, allerdings wird man in der dichterischen Freiheit etwas eingeschränkt, schließlich sollte man sich an die Überlieferungen halten, damit die Person dann als realistisch wahrgenommen wird. Hier wird es schwieriger je weiter man in der Zeit zurückgeht.

Wichtige Fragen, die man sich vor Beginn stellen sollte:

  • Wann genau ist die Handlung angesiedelt?
  • Wer war Herrscher und hatte wo seinen Sitz? (Das ist auch bei kleinen Regionen wichtig, weil die meistens die Lehen vergeben haben)
  • Wer hat die Lehen vergeben (weltlicher Adliger oder höherer Klerus, wie ein Stift)?
  • Wie war das Landleben bzw. das Stadtleben organisiert?
  • Wie sah es mit der Schulbildung aus?
  • Wie war die Ernährungssituation? (Mangel durch Dürreperioden bzw. durch Kriege)
  • Welche Kleidung trugen die Leute? Auch hier wieder Unterschiede Stadt und Land.
  • Wie war die Stellung der Frau? (Achtung, die war im Hoch- und Spätmittelalter besser als in der Neuzeit!)
  • Wie war die Hygiene, die medizinische Versorgung im Allgemeinen?
  • Wie waren die höflichen Anreden?
  • Wie kam man von A nach B? Straßennetze und Transportmittel.

Das ist nur ein kurzer Anriss der Fragen, über die man sich bei historischen Romanen Gedanken machen sollte. Selbst dann, wenn man über die 1980er Jahre schreibt, was ja noch gar nicht so lange her ist. Selbst ich, die ich in dieser Zeit aufgewachsen bin, müsste einiges nachlesen.

Recherche ist wichtig, um ein realistisches Bild einer gewissen Zeit darstellen zu können. Es muss kein historisches Sachbuch werden, aber ein wenig Ahnung sollte man von den Dingen haben, über die man schreibt.

Nun wünsche ich euch noch viel Spaß beim Recherchieren und beim Schreiben.

Und natürlich auch mit dem Video.

Warum ist ein Lektorat wichtig?

Kein Selfpublisher sollte am Lektorat sparen. Ich finde, dass das mitunter zu den wichtigsten Dienstleistungen in der Buchbranche vor dem fertigen Buch gehört. Ein Lektorat zerpflückt, zerstückelt und vernichtet nicht, es baut auf, es verbessert und bringt neuen Input.

Meine Lektorin Maren von Lektorat Schreibkunstwerk hat mich bislang noch immer gut vorwärts gebracht. Ich weiß, dass ich manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe. So wird es auch allen anderen aus der schreibenden Zunft gehen. Irgendwann wird man betriebsblind, schreibt hinkende Sätze oder verwendet Metaphern, die am Ende ein unpassendes Schmunzeln verursachen. Stilblüten müssen nun wirklich nicht zwingend sein oder platter Humor.

Wie findet man nun den passenden Lektor für sein Manuskript?

Es gibt auf Instagram passende Hashtags und auf Facebook diverse Gruppe, in denen man nach Lektoren suchen kann. Oder man schaut auf den folgenden Internetadressen vorbei, dort gibt es ganze Listen an eingetragenen Lektoren und Lektorinnen.

https://www.lektoren.de/
http://www.lektorat.at/Lektorat.php
http://lektorate.ch/

Man kann sich informieren, schauen, ob der Preis passt und wie man überhaupt zusammen arbeitet. Dabei hilft ein Probelektorat oder man lässt einfach die nächste Kurzgeschichte von dieser Person lektorieren. Wenn die Chemie so gar nicht stimmt, ist es wenig sinnvoll, zusammen zu arbeiten. Da ist es besser, man sucht weiter.

Ich hatte mit meiner Lektorin großes Glück, oder auch wieder nicht, schließlich war ich ihr schon eine Weile auf Instagram auf den Fersen, also ich bin ihr schon ein ganzes Weilchen gefolgt, bis ich mich an sie herangewagt habe. Aber ich habe auch schon mit anderen Lektoren gearbeitet, zum Beispiel vom Magazin Litrobona, nachdem sie eine meiner Kurzgeschichten gekauft haben. Das scheint heute eine Werbesendung zu werden, dabei bekomme ich gar kein Geld dafür. Egal. Ich will nur meine Erfahrungen etwas breittreten.

Spart nicht am Lektorat. Man erkennt es. Ich merke es an meinen eigenen Büchern, die ich früher aus Geldmangel, ja, das ist ein häufiger Grund, warum es nicht gemacht wird, nicht habe machen lassen. Du kannst ein noch so gutes Manuskript schreiben, ein Lektor wird es noch besser machen. Das heißt ja nicht, dass man alle Veränderungs- oder Verbesserungsvorschläge annehmen muss. Zumindest regen die Anmerkungen durch das Lektorat zum Nachdenken über den eigenen Text an. Das ist immer gut und wichtig, schließlich sieht man ihn durch die Augen einer anderen Person, was ich für extrem wichtig halte. Logikfehler und Plotlöcher werden durch ein Lektorat aufgedeckt und vielleicht auch schon Ideen geliefert, wie man das schließen kann. Sie entwirren komplizierte Sätze oder bieten Wortalternativen an.

Einige Beispiele aus meiner Zusammenarbeit mit meiner Lektorin.

Ihr seht, es tut nicht weh und es steht auch was Gutes dort, das mich natürlich sehr freut. Diese kleinen Auszüge sind aus meinem neuen Roman “Wurzeln der Vergangenheit”, der im September 2022 bei Buchschmiede erscheinen wird.

Manch einer von euch wird jetzt sagen, dass auch Testleser hilfreich sind und nichts kosten. Ja, das stimmt, aber Testleser sind Leser und keine Lektoren. Klar, es ist kein geschützter Beruf und im Grunde kann jeder Hinz und Kunz Lektor werden, aber jemand, der sein Handwerk nicht versteht, wird nicht lange in diesem Beruf tätig sein, weil die Aufträge ausbleiben werden. Lektoren bilden sich in der Regel in ihrem Fach weiter, verbessern sich selbst, um für ihre Kunden – also uns Schriftsteller – das beste aus den Texten herauszuholen.

Gut ist gut, aber besser ist besser.

Also spart nicht am falschen Ende, lieber ein wenig länger auf die Veröffentlichung warten und sparen. Selfpulishing ist teuer, wenn man in Nischen, so wie ich, schreibt, ist es sehr selten, dass das investierte Geld wieder hereinkommt. Gerade am Anfang kann das dauern. Aber niemand sollte sich davon abschrecken lassen.

Und nun, viel Spaß beim Schreiben und beim Lesen.

(vielleicht schon bald meinen neuen Roman)

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